G-Befehl für gerade Linien
Mithilfe der G-Befehle können wir der Fräse "sagen" wie sie sich bewegen soll. Egal wie die Maschine es real anstellt, wir stellen uns vor, dass wir den Fräser einmal um unser Bauteil bewegen.
Hierzu benötigen wir die Befehle G0 und G1.
G0 sagt der Maschine, dass sie im Eilgang verfahren soll. Das heißt sie bewegt sich mit maximaler Geschwindigkeit. Befindet sich Material, z.B. eine Werkstückkante, im Weg bricht entweder das Werkstück, das Werkzeug oder die Spindel. Dies kann erhebliche Kosten verursachen. Daher müssen wir besonders aufpassen.
In einer Programmzeile geben wir den Befehl wie folgt an:
G0 X Y Z
X, Y und Z stehen für die Strecke in mm die der Fräser in dieser Achsrichtung zurück legen soll.
Möchten wir zum Startpunkt unserer Blume verfahren geben wir den Befehl wie folgt an:
Startpunkt unseres Fräser ist immer der Werkzeugwechselpunkt. Hier wurde das Werkzeug (der Fräser) eingespannt und die Maschine wartet danach auf weitere Befehle. Mit einem G0 bzw. G1-Befehl steuert vom Werkzeugwechselpunkt auf direktem Weg zu dem angegeben Punkt.
Wir schauen uns dem Befehl
G1 X-10 Y-10 Z1
an. Für alle G-Befehle gilt unser gewählter Werstücknullpunkt und unser Koordinatensystem. Somit fährt der Fräser auf den Punkt, der vom Werkstücknullpunkt aus gesehen 10 mm in negativer X-Richtung, 10 mm in negativer Y-Richtung und 1 mm in positiver Z-Richtung befindet. Hier sind wir weit weg vom Material und somit in Sicherheit. Hier können wir nichts beschädigen.
Aktuell ist die Mitte unseres Fräsers auf dem Punkt (-10,-10,1). Wenn wir so um das Werkstück herumfahren würden, dann würden wir den halben Fräserdurchmesser zu viel abnehmen.
Deshalb brauchen wir die Fräserschneidenradiuskorrektur (SRK). Mit diesem Befehl wird der Fräser um seinen Radius versetzt. Das hilft uns sehr. Wir können einfach die äußeren Punkte unserer Kontur angeben und der Fräser fährt mit seiner Außenkante passend die Kontur ab. Ach Ecken und Rundungen werden so automatisch passend gefräst.
Nutzen wir die SRK müssen wir den Fräser immer verfahren. Nur so wird der Befehl richtig übernommen. Bei diesem Verfahren kann der Fräser leicht Ruckeln, da er sich für die SRK neu positionieren muss. Damit der Fräser hierbei nirgends aneckt bleiben wir oberhalb des Werkstücks (Z1).
Nutzen wir nun den Befehl G41 X0 Y0 Z1 D12 um die SRK für einen Fräserdurchmesser von 12 mm einzuschalten, dann bewegt sich die "Außenkante" des Fräsers auf den Punkt (0,0,1). Dies passiert im Eilgang, da wir die Vorpositionierung auf (-10,-10,1) im Eilgang (G0) vorgenommen haben.
Um Material abzutragen, müssen wir nun herunter fahren. Würden wir im Eilgang in das Material verfahren, hätten wir einen großen Schaden. Daher müssen wir im Arbeitsgang verfahren. Der Arbeitsgang lässt den Fräser erheblich langsamer verfahren. Hier wird nicht der maximale Vorschub genutzt sondern der Berechnete, den wir mit F angegeben haben.
Der Grundbefehl sieht wie folgt aus:
G1 X Y Z
Die Maschine kennt ihre aktuelle Position. Wir müssen nur die Koordinaten eingeben die sich ändern. In unserem Fall soll sich nur der Z-Wert ändern. Wir möchten gerne 1mm in das Material fahren (wir sagen dazu: eintauchen).
Unser Befehlt sieht wie folgt aus:
G1 Z-1
Nun befindet sich der Fräser 1mm im Material.
Wir können beginnen die Kontur auszufräsen. Mit
G1 X67 Y41
fahren wir zu Punkt P2.
Der Punkt P3 mit
G1 X78 Y31
Die übrigen Punkte folgen in gleicher Weise.
Hat unserer Kontur eine Unterbrechung oder möchten wir aus unserem Werkstück herausfahren nutzen wir den Befehl
G1 Z10
Hiermit befinden wir uns 10mm oberhalb des Werkstücks. Nun können wir im Eilgang zum nächsten Punkt fahren und hier wieder ins Material eintauchen.
Unser Programm für die ersten drei Punkte im Überblick:
N1: G0 X58 Y42 Z10
N2: G1 Z-1
N3: G1 X67 Y41
N4: G1 X78 Y31
N5: G1 Z10
Wir haben nun eine Linie von Punkt P1 bis Punkt P3 erzeugt, die 1mm tief ist. Die Breite wird von der Bereite unser Fräsers bestimmt. Das sind die wichtigsten Befehle um eine Kontur zu programmieren.